PANs Studio – Pfingsten 2019
Zu Pfingsten feiern Christen, dass der Heilige Geist in die Welt gekommen ist. Der Heilige Geist? Abstrakte Sache. Schon von Gott gibt es kein Bild – wofür steht der Heilige Geist?

Es gibt geistvolle Menschen, charismatische Prediger, Gruppendynamik und erstaunliche Kräfte, die Menschen freisetzen können, wenn sie an etwas fest und unverbrüchlich glauben.
In der Bibel steht Einiges über den Heiligen Geist und seine Kraft.
Die Frage ist, in welche Richtung sich vom Geist Getriebene bewegen; zum Guten oder zum Schlechten. Merkwürdigerweise gibt es beides. Jesus selbst hat seine Schüler zurechtweisen müssen: Als sie in ein Dorf kamen, in dem die Menschen Jesus nicht aufnehmen wollten, sagten zwei seiner Schüler voller Wut: „Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und sie verzehre!“ (Lukas 9, Vers 54) Jesus weist sie mit den Worten zurecht: „Wisst ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid?!“
Stellen wir uns allen selbst mal diese Frage: Welches Geistes Kind bin ich?
Es gibt friedliche, freundliche, wohlmeinende Geister. Sie verbreiten Harmonie und gute Laune. Es gibt Geister, die für eine Sache brennen und sich voll dafür einsetzen: Sie kämpfen für eine bessere Welt, packen an und bringen in Ordnung, was nicht passt. Es gibt auch wütende, hasserfüllte, bösartige Geister: Sie behandeln andere anders, als sie selbst behandelt werden wollen, nehmen ihnen etwas weg, verletzen, töten, bringen Unordnung und Schreckliches.
Wenn wir genau hinsehen, sind die Übergänge fließend. Auch ein wohlmeinender Geist ist mal enttäuscht und wütend, fühlt sich überfordert und ausgenutzt und sinnt auf Rache. Oft verständlich und nachvollziehbar. Doch Ärger, Hass und Rachsucht, Neid und Missgunst machen krank.
Wer ein guter Geist sein will, sei vorsichtig und gehe nicht gutgläubig Betrügern auf den Leim.
Wer für eine Sache brennt, verliere die anderen Menschen dabei nicht aus dem Blick. Ein eifernder Geist kann es übertreiben und anderen Menschen schaden. Auch sie haben Meinungen und Bedürfnisse, und nur Dialog kann Einigung bringen.
Wer Spaß an Bösem hat, sehe ein, wer er selbst ist, wer der andere ist und wie es wäre, an dessen Stelle zu sein. Bei manchen wirkt das nicht. Sie wollen nicht vernünftig sein. Dann hilft nur, das Böse beim Namen zu nennen und zu bestrafen. Lässt man die Bösen gewähren, machen sie immer weiter so, bis sie einem noch Böseren schaden, der sie dafür umbringt.
Wer dagegen freundlich aber bestimmt, optimistisch und gelassen auf das Leben blickt, gewürzt mit einer Prise Humor, ohne die Wirklichkeit auszublenden, wird nicht so leicht umgeschubst. Liebe mit Verstand zusammen, Demut vor dem großartigen Universum, Dankbarkeit gegenüber der schöpferischen Urlebenskraft, Hoffnung und Glaube an einen Sinn lassen das eigene Leben auf festem Grund stehen.
Idee und Umsetzung: PANs Studio – Aygün Völker