Montagsgedanken – Ein PANs Studio – Kino-Dia und: Das Ende der Kinos?
PANs Studio hat oft die billigste Form der Kinowerbung produziert: Das Dia.
Anfangs spielten die Vorführer tatsächlich vor jeder Vorstellung die bekannten Glasdias ab; jedes einzelne musste mit einem Dia-Projektor stumm für 20 Sekunden projiziert werden. Erst dann begann die Vorführung der Werbespots, der Trailer und schließlich des Hauptfilms. Einen kurzen Vorfilm gab es manchmal auch noch, aber eher selten zu sehen.
In Berlin fanden schon immer und finden auch jetzt große Umbrüche und Veränderungen im Stadtbild statt. Irgendwelche kleinen Läden eröffneten, liefen eine Weile und verschwanden wieder von der Bildfläche, so wie es offensichtlich auch dem Modeladen „Golden World“ in der Eberswalder Straße erging. Immerhin hatten die Inhaber noch ein Dia von PANs Studio herstellen lassen und im Kino geschaltet – doch im Jahr 2007 gab es fast keine Dia-Projektoren mehr. Stattdessen produzierten wir 20 Sekunden lange stumme Werbespots ohne Bewegung. Nun ja, besser als nichts…
Und durch die Corona-bedingte Kinoschließung müssen wir alle befürchten, dass auch von den Lichtspiel-Theatern bald nur wenige übrig bleiben werden. Das Collosseum sollte noch durch eine Bürgerinitiative gerettet werden, was nun wohl nicht mehr möglich sein wird. Und was wird aus den kleinen anderen nebenan? ACUD-Kino, Kino in der Kulturbrauerei, Kino Lichtblick, Kino Krokodil, Stattkino, cinema direkt und wie sie noch alle heißen? Schade um die Vielfalt des Kulturangebots, das durch den Lockdown extrem dezimiert werden wird.
Und traurig für die Existenz so vieler Kulturschaffender:
https://www.ohnekunstundkulturwirdsstill.de/
Der Ausblick auf 2021und die folgenden Jahre sieht traurig aus. Doch Trübsal blasen hilft nichts. Nur die Anpassungsfähigen überleben. Es heißt umdisponieren, neue Geschäftsfelder erschließen, neue Wege gehen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Mal sehen, wohin die Reise geht.
Idee und Umsetzung: PANs Studio – Aygün Völker