PANs Studio und die Azubis
Als der Studiogründer Dieter Parnitzke noch lebte, ließ er öfter mal junge Leute Trickfilm ausprobieren.
Einige von ihnen brachten sogar ganz hübsche Kurzfilme zustande. Alle waren noch Schüler, die ein Betriebspraktikum machten. Eine junge Frau war sogar so angetan, dass sie sich an der Filmhochschule ausbilden ließ und noch heute professionell beim Trickfilm arbeitet.
Nach PANs Tod hatten wir keine Zeit mehr, junge Leute an den Beruf des Trickfilmzeichners heranzuführen. Und wegen der schwierigen Arbeitsbedingungen – wer Trickfilme herstellen will, hat viel und harte Arbeit vor sich, denn Zeichnen ist zeitraubend und aufwändig. Außerdem muss eine solide Finanzierung stehen, man/frau verdient wenig Geld damit und findet oft keine Möglichkeiten zur Mitarbeit, weil größere Produktionsfirmen die Animation gerne in Billigländer auslagern – deshalb können wir das eigentlich nicht guten Gewissens als Berufsziel fördern. Inzwischen mag es ein paar kleinere Studios geben, die sich durch Werbung und anderes am Leben halten. Und die Produktion ist durch die Hilfe von Animationsprogrammen etwas vereinfacht, aber um sich selbst und die eigenen Ideen zu verwirklichen, braucht man/frau schließlich viel Freiraum und am besten ein passives Einkommen, das den Lebensunterhalt sichert. Vernünftige arbeitsrechtliche Strukturen haben sich hier nie richtig etabliert, von Tarifen können wir nur träumen, und in Deutschland gilt leider immer noch die vorherrschende Meinung, Zeichentrick sei nur für Kinder bis vier Jahre interessant, obwohl viele Produzent*innen auf ein breiter gefächertes Publikum setzen.
Wie auch immer, im Jahr 2010 haben wir ausnahmsweise doch einem jungen Mann aus Titisee/Neustadt einen Einblick in die Werbespotproduktion gewährt. Er stand kurz vorm Abitur und hatte nur eine Woche (!) Zeit für das Praktikum in Berlin. Zum Glück hatte er einiges mit seinem Smartphone aufgenommenes Videomaterial mitgebracht, in dem das Optikergeschäft seines Vaters vorgestellt und er selbst als Kunde sich eine Brille anfertigen lässt.
Damit konnten wir ihm zeigen, wie man das zusammensetzen und mit Musik unterlegen kann und wie man aus einem Logo eine kleine Animation macht. Den Text haben wir zusammen entwickelt, und er hat ihn tapfer eingesprochen. An einem Abend hat er uns außerdem zu einer Vorführung im Filmmuseum Potsdam begleitet. Insgesamt viel Input in der einen Woche, aber es hat ihm gut gefallen. Und er hatte einen Werbespot zum Vorführen in der Schule als Ergebnis seines Praktikums vorzuweisen. Ein Zeugnis gab es natürlich auch.
Hier ist der kleine Spot zu sehen.
Viel Spaß dabei!
Idee und Umsetzung: PANs Studio – Aygün Völker