PANs Studio – Der Mai ist gekommen
Den ersten Satz dieses Liedes kennt jeder: „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus…“
Dass es danach so weiter geht, wissen schon nicht mehr alle:
„…da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus;
wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.
Herr Vater, Frau Mutter, dass Gott euch behüt!
Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht?
Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert,
es gibt so manchen Wein, den ich nimmer noch probiert.
Frisch auf drum, frisch auf drum im hellen Sonnenstrahl
wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal.
Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all;
mein Herz ist wie ’ne Lerche und stimmet ein mit Schall.
Und abends im Städtlein, da kehr ich durstig ein:
„Herr Wirt, eine Kanne, eine Kanne blanken Wein!“
Ergreife die Fiedel, du lust’ger Spielmann du,
von meinem Schatz das Liedel, das sing ich dazu.
Und find ich keine Herberg, so lieg ich zu Nacht
wohl unter blauem Himmel, die Sterne halten Wacht.
Im Winde die Linde, die rauscht mich ein gemach,
es küsset in der Frühe das Morgenrot mich wach.
O wandern, o wandern, du freie Burschenlust!
Da weht Gottes Odem so frisch in die Brust,
da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt:
wie bist du doch so schön, du weite, weite Welt!
Der Text stammt von Emanuel Geibel von 1841, die Musik komponierte Justus Wilhelm Lyra 1842. Die erste Veröffentlichung stand in der Zeitschrift „Der Salon“, einem “Unterhaltungsblatt für Gebildete“. Das Lied war beliebt als Frühlingslied und für Wanderungen, denn ja, in früheren Zeiten hat man beim Wandern und beim „Tanz in den Mai“ noch gesungen.
Idee und Umsetzung: PANs Studio – Aygün Völker