Montagsgedanken – Grammophonabend mit Schellackplatten von Richard Tauber und Joseph Schmidt
Tenöre in Deutschland zur Zeit der NS-Diktatur: Joseph Schmidt und Richard Tauber
Michael Halfmann sammelt Grammophone und Schellackplatten nicht nur, er stellt regelmäßig in thematischem Zusammenhang Künstler vergangener Zeiten und ihr Werk vor. Wir haben schon einige Male teilgenommen, besonders wenn es um Jazz und Blues-Musiker ging.
Diesmal stellte er Joseph Schmidt und Richard Tauber vor; beide Künstler hatten sich in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts durch ihre klassische Sangeskunst einen Namen gemacht und waren befreundet. Leider mussten beide wegen ihrer jüdischen Herkunft vor den Nazis fliehen, wobei Joseph Schmidt 38jährig an Herzversagen starb, als er nach dramatischer Flucht in einem Flüchtlingslager in der Schweiz auf seine Arbeitserlaubnis wartete. Einen Tag später wäre sie bewilligt worden…
Richard Tauber wurde zwar von einem SS-Offizier vorm Opernhaus als „Judenlümmel“ beschimpft, durfte aber wegen seiner Berühmtheit Deutschland ohne Flucht verlassen. Er konnte in London weiter arbeiten und tourte durch Amerika und Kanada. Er starb mit 57 Jahren an Lungenkrebs.
Viele ihrer Kollegen mit jüdischen Wurzeln wurden in Lager deportiert und getötet.
Am 9. November jährte sich die Reichspogromnacht zum 80. Mal.
Wir wollen das nie vergessen. Wir wollen nie wieder Diktatur! Und Nazis schon gar nicht!
Michael Halfmann engagiert sich in vielfältiger Weise gegen das Vergessen, z. B. mit der feierlichen Verlegung von Stolpersteinen und durch Interviews mit Zeitgenossen. Wer möchte, findet ihn hier auf Facebook:
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Ein kleines Video vom Event ist hier zu sehen:
Idee und Umsetzung: PANs Studio – Aygün Völker