ANIMANIA – Trickfilme im Hofkino am 15.08.2018
Das Deutsche Institut für Animationsfilm (DIAF) aus Dresden präsentiert:
Trickfilme verschiedener Produzenten und aus verschiedenen Zeiten im Hofkino am Franz-Mehring-Platz 1 (FMP1), von DEFA bis Izabela Plucinska, die sich, persönlich anwesend, Fragen des Publikums stellte.
Eingeladen hat uns Raimund Krumme, der 1994 den Film „Passage“ gezeichnet hat. Leider konnte er selbst nicht anwesend sein, nur sein Film.
Nadja Rademacher und Angela Klemm aus Dresden führten einen bunten Reigen verschiedenster Trickfilme vor, sowohl Puppentrick als auch Zeichenfilm, Silhouetten- und Knetanimation waren dabei. Interessant vor allem die unterschiedlichen Botschaften, manchmal politischer Art, was besonders bei den Filmen aus der ehemaligen DDR Bewunderung für den Mut der Macher hervorrief, z. B. bei „Die Lösung“ von Sieglinde Hamacher, in der Widerstand gegen die Massengewalt karikiert wird. Und das immerhin noch 1988.
Die abwechslungsreiche Präsentation ließ einen Einblick in die Vielfalt des Trickfilmschaffens zwischen 1957 und 2017 zu:
https://hofkino.berlin/2018/08/10/diaf-kurzfilmnacht-animania-freiluftkino-berlin-friedrichshain/
Alle vorgeführten Filme:
MEGATRICK
D 2017, 2 Min., Zeichenanimationsfilm, Regie: Anne Isensee
Eine kleine Metapher auf das Leben.
GEGNER NACH MASS
DDR 1963, 5 Min., schwarz-weiß, Silhouettenanimationsfilm, Regie: Bruno J. Böttge
Duellanten kämpfen am Ende vor allem gegen ihre eigenen Schwächen an – Papierheld bleibt Papierheld.
BLAUE MÄUSE GIBT ES NICHT
DDR 1957, 11 Min., Zeichenanimationsfilm, Regie: Klaus Georgi
Eine Mäusefamilie begegnet auf ihrem Sonntagsspaziergang einer hungrigen und verspielten kleinen blauen Maus.
FLOH IM OHR
DDR 1970, 12 Min., Farbe, Puppenanimationsfilm, Regie: Kurt Weiler
Die Raubtiere haben die alten Fangmethoden durch neueste Technik und Psychologie aufgegeben. Und die Pflanzenfresser?
META MORFOSS
DDR 1979, 16 Min., Farbe, Zeichenanimationsfilm, Regie: Monika Anderson
Meta hat eine besonderen Gabe. Sie beherrscht die Kunst der Verwandlung – unbedacht erscheint sie als Engel, Krokodil…
DIE LÖSUNG
DDR 1988, 3 Min., Farbe, Zeichenanimationsfilm, Regie: Sieglinde Hamacher
Ein Vogelschwarm – wie der Chef schauen alle in eine Richtung. Der kleinste Vogel jedoch freut sich lieber des Lebens.
PASSAGE
D 1994, 7 Min., Zeichenanimationsfilm, Regie: Raimund Krumme
Ein zugefrorener See. Wer überlebt: Diener oder Meister? Klassenkampf auf Glatteis voller Absurdität und Anmut.
SONNTAG 3
D 2013, 14 Min., Zeichenanimationsfilm, Regie: Jochen Kuhn
Jochen hat eine Frau kennengelernt – online und anonym. Beim ersten Treffen in einem Café, staunt er nicht schlecht.
JOSETTE UND IHR PAPA
D 2010, 7 Min., Knetanimationsfilm, Regie: Izabela Plucinska
Ein Mädchen sucht nach seinem Vater, der sich versteckt hat. Nach einem Kinderbuch von Eugène Ionesco.
Izabela Plucinska hatte noch einen weiteren Kurzfilm im Gepäck:
BREAKFAST
D 2006, 2:20 Min., Knetanimationsfilm, Regie: Izabela Plucinska
Ein Ehepaar hat sich am Frühstückstisch eigentlich nichts mehr zu sagen. Eines Tages ändert sich das.
DIE SUCHE NACH DEM VOGEL TURLIPAN
DDR 1977, 13 Min., Puppenanimationsfilm, Regie: Kurt Weiler
Verlacht von seinen Kollegen, zieht ein Dekan aus der Stadt Salamanca, um den sagenhaften Vogel Turlipan zu finden
Die Location, der Innenhof des Geschäftshauses am Franz-Mehring-Platz 1 in Friedrichshain/Mitte, bot eine windgeschützte, gemütliche Atmosphäre, die von noch mehr Gästen hätte genutzt werden können. Gut versorgt mit Getränken wie crowd-funded-Beer und Rhabarberschorle (es ging auch weniger exotisch), konnten wir uns in kleiner Runde noch lange mit den Damen vom DIAF, der Dame von der DEFA-Stiftung und den Kino-Vorführern unterhalten, ohne jemanden zu stören.
Wer mehr zum DIAF wissen möchte, erfährt es hier:
https://www.diaf.de/