Filmtitel von PANs Studio – Otto – Der Liebesfilm
Wie schon öfter erwähnt war die Herstellung eines Filmtitels in analogen Zeiten eine komplizierte Angelegenheit.
Die meisten Titel alter Filme sind weiß, weil es am einfachsten war, weiße Titel mit der Trickkamera zu erzeugen. Für farbige Titel mussten Masken verwendet werden, und eine Doppelbelichtung war erforderlich; im ersten Arbeitsgang sorgten die Masken für schwarze Abdeckung des Filmmaterials – denn sonst hätte die Szene durch den farbigen Titel hindurch geleuchtet – und in einem zweiten Schritt konnten erst die farbigen Titel einbelichtet werden. Wenn dann – wie im vorliegenden Beispiel „Otto – der Liebesfilm“ von 1992 auch noch der farbige Titel animiert sein sollte und von durch das Bild laufenden Figuren des Filmmaterials sozusagen zugeschoben und aufgezogen werden sollte, musste eine erfahrene Trickfilmfirma wie PANs Studio herangezogen werden, damit das Ergebnis funktioniert. Für Horst Wendlandt hat PANs Studio übrigens oft gearbeitet.
Wer mehr zur Titelherstellung und Filmtricks in Analog-Zeiten wissen will, befrage am besten die Zeitzeugen. Bei uns ist das Peter Völker, der unzählige Titel selbst an der Trickkamera hergestellt hat. Für die Verdeck- und Aufzieh-Animation mussten umfangreiche Fahrpläne für den Kameramann geschrieben werden, damit millimetergenau klar war, bis wohin der Titel reichen sollte, wenn Otto durchs Bild geht. Und das Ergebnis sah man erst, nachdem das Filmmaterial entwickelt war.
Heute ist es dagegen lächerlich einfach, einen Titel zu erstellen – einfach eine Ebene über den Eingangspart des Films legen, und man sieht sofort, bis wohin der Titel reichen muss, um gleichmäßig aufzuziehen und verdeckt zu werden. Farbige Titel? Kein Problem. Da leuchtet nichts mehr durch, es sei denn, das ist gewollt. Wie wär’s mit Konturen drum herum und vielleicht noch einem Verlauf durch die Buchstaben?
Viel Spaß beim Ansehen!
Idee und Umsetzung: PANs Studio – Aygün Völker