PANs Studio und 35 Jahre Tschernobyl
Heute vor 35 Jahren explodierte Reaktor 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl.
In den 70er Jahren war die Begeisterung für die friedliche Nutzung von Atomenergie noch groß (allerdings gab es auch damals schon warnende Stimmen und die Protest-Bewegung „Atomkraft – nein danke!“). Ich erinnere mich daran, dass wir auf einer Klassenfahrt ein Atomkraftwerk, einen sogenannten „Schnellen Brüter“, besucht haben. Ein Mitarbeiter hielt uns einen Vortrag über die umweltfreundlichen Vorteile der Kernenergie, besonders beim „Schnellen Brüter“, der sogar die eigentlich verbrauchten Brennstäbe wieder aufbereiten konnte. Und der vorbildlicherweise das aus dem nahen Fluss entnommene Kühlwasser nach Gebrauch gereinigt wieder in den Fluss zurückführte.
Zuerst klingt das ja alles sehr gut, doch wie wir in der Vergangenheit schmerzlich erkennen mussten, gibt es unkalkulierbare Risiken bei der Gewinnung von Atomenergie. Der 26. April 1986 in Tschernobyl und der 11.3.2011 in Fukushima haben gezeigt, dass die Gefahren den Nutzen weit übersteigen. Und dazu kommen die Schwierigkeiten mit der Entsorgung des anfallenden Atommülls.
Alle Länder sollten die Atomenergie-Gewinnung aufgeben. Mag das Kraftwerk auch noch so modern und sicher gebaut sein, das Risiko der Strahlenbelastung bleibt. Und das für viele tausende oder zehntausende von Jahren.
PANs Studio war 1986 schon 24 Jahre alt. Unser Studiogründer Dieter Parnitzke ist an Krebs gestorben. Das war sicherlich keine direkte Folge des Atomkraft-Unfalls in Tschernobyl, aber durch die immer größer werdende atomare Strahlenbelastung, die auch durch Atomwaffenversuche und andere Kernforschung wächst und die natürliche Strahlung übersteigt, werden Krebserkrankungen und genetische Veränderungen weltweit immer mehr zunehmen. Und je mehr Kernkraftwerke weltweit entstehen, desto mehr wächst das Risiko der Strahlenbelastung.