PANs Studio wünscht Frohe Ostern 2021
Diesmal erscheint der Montagsbeitrag schon am Sonntag, denn es ist Ostersonntag!
Zu diesem Osterfest betrachten wir die Sage von Christophorus, dem Christusträger, verfasst vor 1264:
>> Vor seiner Taufe hieß Christophorus Reprobus. Er war ein starker, gewaltig großer Mann.
Sein Wunsch war, den mächtigsten König der Welt zu finden, um ihm mit seiner großen Kraft zu dienen. Er fand einen großen König, von dem es hieß, er sei der stärkste und mächtigste. So stellte er sich in dessen Dienst. Das ging eine Weile gut, und der König war sehr zufrieden mit seinem starken Vasallen. Eines Tages jedoch wunderte sich Christophorus sehr über seinen Herrn: Ein Spielmann war zu Besuch gekommen und sang ein Lied, in dem der Teufel oft genannt wurde. Bei jedem Mal, das der Spielmann den Teufel erwähnte, zeichnete sich der König schnell mit den Fingern ein Kreuz auf die Stirn. Später fragte Christophorus seinen Herrn, was dieses Zeichen bedeuten sollte. Zuerst wollte der ihm darauf nicht antworten, aber schließlich gab er zu, dass er fürchtete, dass der Teufel Macht über ihn gewinnen könnte, und er deshalb zum Schutz das Kreuz auf seine Stirn malte. Christophorus war enttäuscht: „Also bist du nicht der mächtigste König der Welt, denn du fürchtest den Teufel! So muss ich dich verlassen und den Teufel suchen, um ihm zu dienen, denn er ist mächtiger als du.“ Christophorus ließ sich nicht aufhalten und zog von dannen. Nach einigem Suchen begegnete ihm in einer Einöde eine Schar wilder Ritter zu Pferde, und der wildeste von ihnen fragte ihn, was er suche. Er sagte freimütig, dass er den Teufel suche, um ihm zu dienen, weil er glaube, dass er der mächtigste König der Welt sei. „Das trifft sich gut; ich bin der, den du suchst“, entgegnete der Ritter. Nun diente Christophorus ihm für einige Zeit, bis sie bei einem Streifzug an einem Wege einem Kruzifix begegneten. Voller Furcht floh der Teufel von der Straße durch unwegsames Gelände, bis sie zur Straße zurück ritten. Wieder wunderte sich Christophorus und fragte seinen Herrn, warum er so fluchtartig die Straße verlassen hatte, Der Teufel wollte die Wahrheit nicht herausrücken. Erst als Christophorus drohte, ihn sofort zu verlassen, gab er zu, dass er sich vor dem gekreuzigten Christus fürchtete. „So bist du auch nicht der mächtigste König, und ich muss dich verlassen, um Christus zu suchen und ihm zu dienen“, sprach Christophorus und ging. Nun suchte er lange Zeit, konnte Christus aber nicht finden. Man riet ihm zu fasten und zu beten, doch er verstand nicht, wie er das machen sollte. Ein Einsiedler schickte ihn zu einem Fluss, der so tief war, dass niemand hinüber konnte. Dort sollte er Menschen hin und her übers Wasser tragen. Denn hin und wieder sei hier Christus vorbei gekommen. Christophorus baute sich eine Hütte und blieb dort viele Jahre, in denen er mit seiner großen Kraft Menschen über das Wasser trug.
Eines Tages rief ihn jemand, doch als er hinauskam, sah er niemanden. Er kehrte in seine Hütte zurück. Wieder hörte er den Ruf, und wieder war da niemand. Erst beim dritten Mal entdeckte er am Ufer ein Kind, das ihn bat, es übers Wasser zu tragen. Christophorus nahm das Kind auf die Schultern, seinen Stab in die Hand und machte sich auf, den Fluss zu durchqueren. Doch während er durch das Wasser watete, schien das Kind immer schwerer zu werden. Der Weg schien ihm unendlich, das Gewicht auf seinen Schultern drückte ihn so tief nieder, dass er fürchtete, gleich zu ertrinken. Endlich, nach vielen Qualen und Ängsten, erreichte er das Ufer, setzte das Kind ab und sagte: „Wie unglaublich schwer du warst! Mir war, als trüge ich die ganze Welt auf meinen Schultern. Fast wären wir ertrunken!“
„Wundere dich nicht, Christophorus“, sprach das Kind, „du hast mehr als die Welt auf deinen Schultern getragen; nämlich den, der die Welt geschaffen hat, das Lamm, das die Sünde der Welt trägt. Ich bin Christus, und du hast mir damit gedient. Als Zeichen dafür, dass ich die Wahrheit spreche: Geh wieder hinüber, pflanze deinen Stab neben deiner Hütte in die Erde, und siehe, er wird am nächsten Morgen blühen und Frucht tragen.“ Damit verschwand das Kind vor seinen Augen. Christophorus kehrte zurück zu seiner Hütte, pflanzte seinen Stab in die Erde, und am nächsten Tag stand der Stab voller Blüten und Früchte. <<
Quelle: https://www.christustraeger-bruderschaft.org/christustraeger/bruderschaft/christophorus/
Idee und Umsetzung: PANs Studio – Aygün Völker
Idee und Umsetzung: PANs Studio – Aygün Völker